Batteriewechsel
Vor dem Öffnen des Uhrengehäuses
Falls die Uhr ein zusammenhängendes Band hat – wie z. B. viele Metallgliederbänder – muss dieses geöffnet werden, damit die Uhr flach auf die Zifferblattseite gelegt werden kann. In der Regel hat ein Gliederband an mindestens einer Stelle einen Federsteg, der leicht herausgenommen werden kann.
Der Rand um den Deckel muss gesäubert werden, weil sich in der Kante fast immer Schmutz absetzt (Hautabrieb, Seifenreste etc.). Es dürfen keinerlei Schmutzkrümel in das Uhrwerk geraten! Den Arbeitsplatz unbedingt sorgfältig entstauben.
Das Uhrengehäuse öffnen
Für Schraubböden braucht man einen geeigneten Gehäuseöffner mit Krallen. Aufgepresste Böden werden mit einem messerartigen Gehäuseöffner geöffnet. Das Messer muss exakt an der Ausfräsung am Bodendeckel, die als Kerbe erscheint, angesetzt werden. Bitte beim Abkippen des Gehäuseöffners kontrollierte Kraft anwenden, damit er nicht abrutscht und dabei Gehäuse und Deckel zerkratzt oder gar die Hand verletzt! Gut aufpassen, dass der Gehäuseöffner nicht über das Uhrwerk schrammt.
Bei vielen Quarzuhren liegt die hochempfindliche Spule offen. Die kleinste Beschädigung wird die Uhr zum Stehen bringen. Eine lohnende Reparatur ist in der Mehrzahl der Fälle dann nicht mehr möglich!
Vorsicht: Bei manchen Uhren mit akustischer Alarmeinrichtung befindet sich ein kleines Federchen, das unter Spannung steht, zwischen Boden und Uhrwerk, um den Kontakt zwischen Uhrwerk und Alarmgeber herzustellen. Diese Federchen können die unterschiedlichsten Formen haben, und meistens liegen sie lose in einer Bohrung. Solche Uhren sollten sicherheitshalber nach dem Öffnen nicht umgedreht werden, weil sonst das oft winzige Federchen herausfallen und verloren gehen kann.
Nach dem Öffnen
Bitte absolut staubfrei arbeiten! Berührung des Uhrwerks vermeiden. Es können – vollkommen unbemerkt – statische Ladungen übertragen werden, die die empfindliche Elektronik des Uhrwerks beschädigen können! Die Stellkrone auf Zeigerrichtposition herausziehen. Batteriekontaktfedern gibt es in vielen Ausführungen. Manche müssen nur ausgeklinkt werden, aber meist muss eine Schraube gelöst werden. Bitte nur einen Schraubendreher mit gut passender Klinge benützen, da sonst der Schraubenschlitz verdorben wird.
Vorsicht: Die Kontaktfedern stehen unter mechanischer Spannung und schleudern, wenn man nicht aufpasst, die Kleinstschraube weg.
Die Batterie bitte nicht mit den bloßen Händen oder einer Metallpinzette anfassen. Selbst ein nur kurzzeitiger Kurzschluss über Pinzette oder Finger kann die Knopfzelle nachhaltig schädigen. Fingerabdrücke können wie Leiterbahnen wirken und Kriechströme verursachen, die eine frühzeitige Erschöpfung der Knopfzelle zur Folge haben. Eine geeignete Kunststoffpinzette finden Sie in unserem Katalog.
Die Batterie entnehmen
Achtung: Oft befindet sich ein Isolierplättchen aus dünnem Kunststoff unter der Batterie, das nicht verlorengehen darf.
Wenn eine Batterie in entleertem Zustand zu lange in der Uhr verblieben ist, oder wenn eine verkehrte oder schlechte Batterie eingesetzt war, kann sie »Salz« angesetzt haben. Es müssen dann u. U. zuerst die Batteriekontakte gereinigt werden. Bitte nicht mit Schmirgel arbeiten, sondern z. B. mit einem Schraubendreher oder einem Glashaarstift schaben. Krümel bitte nicht ins Uhrwerk pusten!
In aller Regel kann man sich nach der alten Batterie richten und eine neue, äquivalente Knopfzelle einsetzen.
Sonderfall: Bei manchen Uhren mit Lithium-Zelle kann es vorkommen, dass diese nach dem Erneuern der Batterie zunächst nicht anlaufen oder das Display »tot« ist. Suchen Sie dann nach einem »Reset«-Kontakt. Das kann eine kleine Kontaktfeder sein, die niedergedrückt werden muss, oder zwei Lötaugen, die man mit der Pinzette überbrücken kann. Oft ist der »Reset« mit einem »C« oder »CLR« (= »Clear«) gekennzeichnet.
Beim Einlegen der neuen Batterie bitte darauf achten, dass das evtl. vorhandene Isolierplättchen richtig im Boden des Batterieschachts liegt. Die Kontaktfeder einsetzen und mitsamt der Batterie niederdrücken, dann die Schraube ansetzen und eindrehen. Zum Niederdrücken von Batterie und Kontakt kann man notfalls einen Finger benützen, weil ja der Minuspol nicht mehr berührt werden kann.
Den Bodendeckel aufsetzen
Einen Schraubdeckel legt man von Hand auf und »sucht« zuerst den Gewindeanfang, bevor man den Öffner rutschsicher ansetzt und den Deckel einigermaßen kräftig zudreht. Bitte unbedingt darauf achten, dass die evtl. vorhandene Kunststoff oder Gummidichtung richtig liegt.
Ein aufgesprengter Deckel hat normalerweise eine Aussparung im hochstehenden Rand, die einen Durchlass bildet für die Stellwelle. Diese Kerbe nun genau über die Stellwelle legen, dann den Deckel mit beiden Daumen niederdrücken. Die Richtkrone eindrücken und kontrollieren, ob die Uhr mit der neuen Batterie auch geht.
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